Wie entsteht überhaupt eine Seifenblase?
Schnelle Antwort:
Bläst man Luft in die Seifenhaut,
umhüllt die elastische Mischung aus Seife und Wasser
die Luft und formt sich zu einer Seifenblase.
Prof. Pusti sagt
Die Moleküle der Seife, Tenside genannt, drängen sich an die Grenzfläche zwischen Luft und Wasser. Diese Tenside verringern die Oberflächenspannung des Wassers und bewirken, dass die Oberfläche dieser Mischung elastisch ist und sich ausdehnen kann. Jetzt kann man also Luft in die Seifen-Wasser-Mischung blasen, ohne dass die Oberfläche sofort zerreisst. So entstehen dann die faszinierenden Seifenblasen. Gleichzeitig verhindern die Seifenmoleküle den allzu schnellen Tod der Seifenblase durch Austrocknung.
Die Seifenmoleküle zerfallen im Wasser in elektrisch positive und elektrisch negative Teilchen. Die positiven Teilchen verteilen sich im Inneren der Seifenblasenhaut während die negativen Teilchen in einer dünnen Schicht an der Oberfläche unserer Seifenhaut sitzen. Die negativen Teilchen an der Oberfläche bestehen aus einem hydrophilen Ende, das das Wasser liebt und einem hydrophoben Teil, das die Verbindung mit Fett liebt. Der wasserliebende hydrophile Teil ragt in das Wasser, während das fettliebende hydrophobe Ende in die Luft schaut. Dadurch entsteht eine Schutzschicht aus Seifenmolekülen, die die Verdunstung des Wassers verlangsamt und das Leben unserer Seifenblasen verlängert.
Warum kann man nicht mit Wasser allein Blasen machen?
Wenn man versucht, nur mit Wasser eine Blase zu machen, gelingt dies nicht. Die kleinen Wasserbläschen, die sich bilden, schnurren sofort wieder zusammen oder zerplatzen. Das liegt daran, dass sich die Wassermoleküle ganz dicht aneinander drängen. Die Anziehungskraft zwischen den Wassermolekülen, genannt Oberflächenspannung, ist zu stark. Daher zerreisst die Wasserhaut beim Versuch sie aufzublasen sofort.
Prof. Pusti dankt Prof. Dr. Haag für seine wissenschaftliche Unterstützung.